Max Otte: Endspiel hat begonnen – Börsencrash 2016?

Prof. Max Otte warnt: Das Endspiel hat begonnen, der große Crash kommt! Max Otte erklärt aber auch, wie Anleger Ihr Vermögen vor dem großen Crash retten können. Kommt es bereits nach den US-Präsidentschaftswahlen in 2016 zum Börsencrash?

Max Otte: Endspiel hat begonnen - Börsencrash 2016?

In den letzten Wochen und Monaten war immer wieder zu hören, dass das Endspiel begonnen habe. Für den Finanzexperten Prof. Max Otte sind diese Befürchtungen alles andere als Panikmache. Otte hält die Gefahr eines Crashs für absolut real. „Wir stecken immer noch tief in einer echten Weltwirtschaftskrise, auch wenn die Zwangsmaßnahmen und die Staatswirtschaft der Notenbanken das zu vertuschen suchen“, sagt er kürzlich in einem Interview mit der „WirtschaftsWoche“.

Max Otte: Finanzmärkte wie Drogensüchtige

Die ständige Geldzufuhr der Notenbanken wirke wie eine Droge für die Aktien- und Finanzmärkte. Sie seien abhängig vom billigen Geld aus der Druckerpresse. Das könne jedoch nicht ewig so weitergehen, ist sich Max Otte sicher. Und wenn das Kartenhaus in sich zusammenbreche, gebe es „kein Drehbuch“ für das, was außer einem Börsencrash dann noch folge: „Im schlimmsten Fall ist dann Geld nichts mehr wert und die Wirtschaft kommt zum Erliegen. Ebenso könnten die Konflikte in der Welt zu einem größeren Krieg eskalieren“, befürchtet Max Otte, was neben einem Börsencrash viel menschliches Leid und Zerstörung verursachen würde.

Max Otte befürchtet nicht nur einen Börsencrash

Erste Anzeichen für den großen Crash hätten die Anleger bereits im letzten Sommer gesehen. Der Börsencrash im August / September 2015 sowie die weltweite Öl- und Rohstoffkrise und der damit verbundene Absturz vieler Energiekonzerne an den Börsen ist für Max Otte ein Vorgeschmack auf das Endspiel, in welchem ganze Branchen ins Wanken geraten sowie komplette Geschäftsmodelle zerstört werden. „Immer mehr setzt sich die Machtwirtschaft anstelle der Marktwirtschaft durch“, sagt Max Otte.

Geldpolitik begünstigt US-Heuschrecken

Was meint Max Otte mit Machtwirtschaft? In erster Linie die Vormachtstellung der USA, die Otte schon lange kritisiert. Nach seiner Ansicht verfolgen die USA eine „konsequente und rücksichtlose Industriepolitik, um ihre eigenen Unternehmen zu fördern.“ Der VW-Skandal sei hierfür das beste Beispiel. Max Otte kritisiert auch, dass die ungleiche Geldpolitik der Zentralbanken den USA nützt, diese Vormachtstellung auszubauen. Denn die Zinswende in den USA sowie die weiterhin lockere Geldpolitik der EZB werde es US-Unternehmen noch leichter machen, europäische Märkte zu erobern und vor allem europäische Unternehmen billig aufzukaufen.

Private-Equity-Unternehmen hätten laut Otte mit dem billigen Geld bereits den halben europäischen Mittelstand übernommen und ein Chaos hinterlassen. „Komisch, dass niemand mehr von ‚Heuschrecken‘ spricht“, sagt Max Otte und spielt damit auf die von Franz Müntefering, dem früheren SPD-Vorsitzenden, in 2005 angestoßene Debatte zu der Übernahmewelle durch Private-Equity-Unternehmen an.

Die USA würden aber nicht nur von der ungleichen Geldpolitik profitieren, sagt Max Otte. Auch Freihandelsabkommen wie TTIP spielen den Amerikanern in die Karten. „Wenn TTIP kommt, bedeutet das das endgültige Aus für Europa und den kompletten ökonomischen Anschluss Europas an die USA“, befürchtet der Professor für Betriebswirtschaftslehre aus Worms, der auch die Staatsbürgerschaft der USA besitzt. Max Otte befürchtet, dass mit TTIP ein großer Schritt „in Richtung einer Wirtschaftsordnung der Reichen und Superreichen“ vollzogen werde.

Noch liegt das Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen den USA und Europa in der Zukunft, doch hat sich bereits der US-Präsident Barrack Obama für 2016 erneut zu einem Staatsbesuch in Deutschland angemeldet, um TTIP voranzubringen, und Bundeskanzlerin Angela Merkel ist nicht gerade bekannt dafür, den USA großen Widerstand zu leisten. Insbesondere nicht, wenn es um TTIP geht! Hier erfahren Sie mehr über die wahren Ziele des Freihandelsabkommens (TTIP).

Max Otte: Börsencrash oder Aktien-Rallye 2016?

Max Otte sieht aber auch aktuelle Risiken, wie die derzeitige geopolitische Lage, die er für „hochexplosiv und toxisch für die Märkte“ halte. Das Gefahrenpotenzial für einen Crash sei in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen und nehme weiter zu. Auch Thomas Mayer sieht diese vom Geldsystem ausgehenden erheblichen Risiken.

Wie Max Otte die Situation von Anlegern in 2016 sieht

Für diesen Zeitraum gibt Max Otte teilweise Entwarnung: „Bleibt eine politische Eskalation aus, haben wir für einen Crash derzeit zu viel Planwirtschaft. Solange die Notenbanken im politischen Interesse weiter unbegrenzt Liquidität zur Verfügung stellen, wird es auch für Anleger weiter gut laufen, allerdings im festverzinslichen Bereich ohne Rendite.“ Der Finanzexperte kann sich auch eine Aktien-Rallye in 2016 vorstellen und hält sogar einen DAX-Rekord von 14.000 Punkten für möglich. Dennoch warnt Otte eindringlich: Der große Crash wird kommen, vielleicht noch nicht in 2016, aber er kommt ganz sicher. Dann gilt es, auf der Gewinnerseite zu stehen: „Die Besitzer von Geldforderungen müssen verlieren, während die Besitzer von guten Sachwerten – dazu gehören auch Aktien von Unternehmen mit guten Geschäftsmodellen – eine gute Chance haben ihr Vermögen über dieses Endspiel zu retten.“ Siehe erfolgreiche Anlagestrategien zur Kapitalanlage: Die Vermögensaufbau-Strategie! Hier mehr zu „Börsencrash 2016“ lesen.

Max Otte rät: Aktien und Gold anstelle von Anleihen

Aus diesem Grund rät Prof. Otte den Anlegern: Finger weg von Anleihen! Der Anleihemarkt sei „völlig aus den Fugen geraten“, Zinsen gebe es nur noch bei hohem Risiko. Alternativ bleibe den Anlegern nur „eine Verteilung des Vermögens über verschiedene Anlageklassen und viel Geduld.“ Auch Gold hält Max Otte „als Versicherung“ für sinnvoll, denn: „wenn es wirklich kracht, kommt man nicht so ohne weiteres an sein Geld“. Es bestehe nach Max Otte sogar die von vielen für unmöglich gehaltene Gefahr, „dass sich unser Geld und unser Papiervermögen in Luft auflöst.“ Damit meint Prof. Max Otte den Kollaps des Finanz- und Geldsystems. Umso mehr gilt auch für 2016 unser Moto: Nur wer das Geldsystem wirklich versteht, kann als Anleger die richtigen Entscheidungen treffen.

In Kürze veröffentlichen wir unseren Jahresausblick 2016 mit einer Prognose für die Entwicklung an den Börsen!

Hinweis für Anleger: Auch wenn bei einem Börsencrash die Aktienkurse einbrechen, sind die Aktien erfolgreicher Unternehmen immer nur temporär betroffen und nehmen in der Regel ihre alte Trendentwicklung nach einigen Monaten wieder auf. Zudem fallen die Aktienkurse erfolgreicher Unternehmen bei einem Börsencrash nicht so stark, wie die Aktien weniger erfolgreicher Unternehmen.