Warum kam es zu dem Börsencrash im September 2015?

War es das schon mit dem Börsencrash, oder fallen die Kurse weiter, lautet vielenorts die Frage, nachdem in den vergangenen Wochen in über 20 Ländern Aktienkurse oder Währungen gleichzeitig massiv eingebrochen sind. Chinas Börsen bebten mehrmals, ohne dass die Interventionen der chinesischen Regierung Wirkung zeigten. Der Dow Jones erlebte mit über 1.000 Punkten den größten Absturz in so kurzer Zeit. Auch andere Börsen wie der DAX brachen deutlich ein. Die Folge: Mehrere Billionen US-Dollar, Euro, Yen und andere Währungen wurden durch diesen Börsencrash vernichtet. Droht eine Weltwirtschaftskrise?

Warum kam es zu dem Börsencrash im September

In den Mainstream-Medien war entweder Panikmache oder Beruhigung vorherrschend. Das machte es vielen Menschen nahezu unmöglich einzuschätzen, ob dieser Börsencrash möglicherweise der Anfang einer Baisse infolge einer sich anbahnenden Weltwirtschaftskrise ist. Inzwischen haben sich nach dem Crash die Kurse an vielen Börsen zwar wieder leicht erholt, das Problem ist aber keineswegs ausgestanden, denn mit hoher Wahrscheinlichkeit haben die Zentralbanken hinter den Kulissen eingegriffen, das kurzfristige Problem damit entschärft, aber mittelfristig nur aufgeschoben.

Börsencrash: Vorbote der Weltwirtschaftskrise?

Auch unsere drei seit 2010 veröffentlichten, erfolgreichen Anlagestrategien, Gesamtstrategie, Vermögensaufbau und BestTrend, haben unter dem Börsencrash im August und September gelitten, sind aber dabei sich wieder zu erholen, wie auf den entsprechenden Seiten zu sehen ist.

Das Problem ist die globale Verschuldung, die mit mehr als 200 Billionen Dollar einen historischen Höchststand erreicht hat. Problematisch an dieser Verschuldung ist, dass zur Rückzahlung von Zins und Zinseszins der privaten und öffentlichen Schulden, Wirtschaftswachstum sowie eine relativ hohe Inflation notwendig sind. Wird beides nicht erreicht, kommt es zu einer Deflation (Rückgang der Kreditgeldmenge), was die Rückzahlung der bestehenden Schuldenberge erschwert oder gar unmöglich macht (siehe Zinseszinseffekt).

Was den Börsencrash ausgelöst hat

Auslöser für den Crash im September 2015 waren mehrere Einbrüche in kurzen Abständen an den chinesischen Börsen. Deren Kurse hatten in den vergangenen Monaten immer neue Rekordstände erreicht. Viele Analysten sind deshalb der Meinung, dass es sich bei diesem Börsencrash nur um eine notwendige Korrektur handelt. Das ist zwar teilweise richtig, jedoch nur der kleinere Teil der Wahrheit.

Das Wachstum Chinas in den vergangenen Jahren ging mit einer massiven Zunahme der Verschuldung einher, insbesondere im privaten Sektor. Chinas Probleme ähneln deshalb denen anderer Länder wie Brasilien und Teilen der Eurozone, die sich nach 2008 in die Schuldenfalle locken ließen. China steht an einem Wendepunkt, der von sinkenden Preisen und drohender Deflation gekennzeichnet ist. Die verzweifelte Lage der chinesischen Regierung lässt sich daran erkennen, dass sie nach den erfolglosen Eingriffen am Aktienmarkt anschließend auch den Rentenfonds erlaubte, 30 Prozent ihres Kapitals in Aktien anlegen zu dürfen, um den Börsencrash einzudämmen. Diese Maßnahme hat jedoch bisher kaum Wirkung gezeigt, geschweige denn einen Gegentrend ausgelöst.

Die Probleme Chinas, Brasiliens und vielen Staaten der Eurozone sind allerdings nur ein sichtbarer Indikator der viel tiefer liegenden Probleme des Finanz- und Geldsystems und damit auch der Weltwirtschaft. Diese leidet an der nicht mehr beherrschbaren globalen Verschuldung durch die über Jahrzehnte ausgedehnte Kreditgeldmenge (siehe auch Geldschöpfung), der das Wirtschaftswachstum seit Ende der 90er Jahre nicht mehr folgen kann. Die Zinslasten sind mittlerweile größer als das Wirtschaftswachstum. Mit der Austeritätspolitik ist diesem Problem nicht beizukommen, weil dadurch gerade die so wichtige Kreditvergabe der Banken nicht stimuliert und deshalb auch kein Wirtschaftswachstum durch steigende Nachfrage erzeugt wird. Die Banken können und wollen aber der Realwirtschaft nur wenig Kredit geben, weil die Kreditnachfrage fast ausschließlich von bonitätsschwächeren Interessenten kommt und der Mittelstand bei diesen Rahmenbedingungen an Krediten wenig interessiert ist. Deshalb investieren Banken bevorzugt in Aktien, Finanzprodukte und Staatsanleihen.

Um den globalen Schuldenberg von über 200 Billionen US-Dollar abtragen zu können, müsste die Wirtschaft weltweit einen deutlichen Aufschwung erleben, so wie Deutschland in den 50er Jahren, um die Preise anzutreiben, höhere Inflation zu erzeugen und dadurch die Rückzahlung der Schulden im großen Stil zu ermöglichen. Gegenwärtig gibt es jedoch keine Anzeichen dafür. Im Gegenteil – mit der anhaltenden Austeritätspolitik wird weder Nachfrage erzeugt noch der Abfluss des neu geschöpften Geldes in die Finanzspekulation verhindert. Ein neuer Börsencrash wird dadurch nur wahrscheinlicher. Ohne Wachstum und Inflation werden jedoch die Schulden – insbesondere der Staaten – weiter steigen müssen, damit das System stabil bleibt. Die anhaltende Flüchtlingswelle wird ohnehin dafür sorgen, dass die Staaten der Eurozone neue Schulden aufnehmen müssen und die Schuldenbremse ausgehebelt wird.

Wie geht es an den Börsen weiter nach dem Crash?

In diesem Umfeld ist immer mit ähnlichen, kleineren Börsencrashs zu rechnen, auch wenn die Tendenz in Aktien und Finanzprodukte zu investieren anhält, was grundsätzlich für steigende Börsenkurse spricht. Auch die Interventionen der Zentralbanken, die immer mehr als Käufer auf den Aktienmärkten aktiv sind, dürften dafür sorgen, dass ein großer Börsencrash, wie in 2001 oder 2008, erst dann eintritt, wenn er entweder zur Bereinigung zugelassen wird, oder eine Ausweitung der Geldmenge durch neue Kredite an ihre Grenzen stößt. Das könnte schon im Herbst 2016 der Fall sein! Ohne Risikobereitschaft ist in der anhaltenden Niedrigzinsphase keine Rendite zu erwirtschaften. Unsere erfolgreichen Anlagestrategien nutzen deshalb eine Kombination aus begrenztem Risiko und hoher Sicherheit. Anleger durchleben spannenden Zeiten!