Inflationsschutzbrief Ausgabe 5 / 2015: Anleihen – wann platzt die Blase

Inflationsschutzbrief 5 /2015: Anleihen - wann platzt die Blase
Inflationsschutzbrief Ausgabe  5/2015

In der Ausgabe 5/2015 behandelt der Inflationsschutzbrief die  stetig wachsende Blase der Anleihen (Staatsanleihen), die Wahrscheinlichkeit, dass diese Blase in absehbarer Zeit platzt, und welche Folgen das hat.

Wann platzt die Anleihenblase?

Laut einem jüngst von dem McKinsey Global Institute veröffentlichten Bericht ist die globale Gesamtverschuldung im Zeitraum 2007 bis heute von 142 Billionen auf 199 Billionen US-Dollar angewachsen. Der Schuldenberg ist größer den je, was bedeutet, dass wir uns heute in einer wesentlich schlechteren Situation befinden, als vor dem Ausbruch der Finanzkrise in 2007. Das Schuldenniveau aller Industriestaaten ist seither deutlich angestiegen. Die USA haben in den letzten Jahren ihren Schuldenstand verdoppelt! Vor Beginn der letzten Rezession belief sich die US-Staatsverschuldung auf rund 9 Billionen Dollar. Heute ist bereits die Marke von 18 Billionen Dollar überschritten.

Überraschend ist besonders die Tatsache, dass China seit 2007 das Land mit dem stärksten Schuldenwachstum war. Während sich die US-Schulden verdoppelten, schafften die Chinesen in der gleichen Zeit gar eine Vervierfachung. Die chinesischen Schulden sind von 7 Billionen Dollar in 2007 auf aktuell 28 Billionen Dollar angewachsen.

Derzeit wächst eine gigantische Blase bei den Anleihen und somit auch die Gefahr, dass diese irgendwann platzen wird. Zum einen haben sich die Banken in den letzten Jahren mit Staatsanleihen vollgepumpt. Dafür brauchten sie kein Eigenkapital einzusetzen. Banken erhielten von den Notenbanken Billigstkredite und kauften damit höherverzinste Staatsanleihen.

Warum Banken Staatsanleihen kaufen

In der Eurozone treten die Banken der EZB Forderungen aus Kreditgeschäften ab (Sicherheiten) die sie ansonsten teilweise abschreiben müssten und bekommen dafür Zentralbankgeld zum Nominalwert der Forderungen. Damit kaufen die Banken Staatsanleihen und haben so abschreibungsgefährdete Forderungen aus Kreditgeschäften gegen nicht abschreibungsgefährdete Staatsanleihen (die nicht mit Eigenkapital unterlegt werden müssen) getauscht. Damit säubern die Banken ihre Bilanzen und stärken ihre geringe Eigenkapitalbasis.

Jeder Kauf von Staatsanleihen war für die Banken seit 2007 auch ein sicherer Gewinn. Scheinbar risikolos erzielten sie lange eine positive Zinsdifferenz. Heute ist das schon schwieriger, da durch die gestiegenen Anleihekurse viele Staatsanleihen keine Rendite mehr abwerfen. Allerdings dürfen die Zinsen nicht steigen, sonst gibt es ein Fiasko! Jetzt kauft die EZB selbst Staatsanleihen im großen Stil und gibt dafür neue Euros aus. Seit März 2015 kauft sie direkt jeden Monat für 60 Milliarden Euro Staatsanleihen.

Warum die Blase der Anleihen platzt

Die Entwicklung der letzten zehn Jahre macht deutlich, dass die bestehende Verschuldung auf regulärem Weg nicht abgebaut werden kann (siehe Zinseszinseffekt). Stattdessen werden sie im Stile eines Schneeballsystems immer größer: Die Staaten verkaufen immer mehr Schuldscheine, vornehm „Anleihen“ bzw. „Staatsanleihen“ genannt. Warum, das haben wir unter „Geldsystem“ im Detail erläutert. Kurz: Die Zinslasten der globalen Verschuldung sind heute größer als das globale Wirtschaftswachstum, weshalb immer mehr Kredite vergeben werden müssen, damit das Schuldgeldsystem nicht zusammenbricht.

Nachdem es heute weltweit nicht mehr genügend Anleger und Investoren gibt, die ihr Geld in diese Schuldscheine eintauschen wollen, springen die Notenbanken als Käufer der Anleihen ein. Woher nehmen sie das Geld um diese Schuldscheine (Anleihen) zu kaufen? Sie drucken es! Das ist indirekte Staatsfinanzierung durch die Notenpresse, die z. B. für die Eurozone aufgrund des Art. 125 AEUV (Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union) eigentlich verboten ist. Leider ist das nötig, damit das Schuldgeldsystem nicht kollabiert. Warum, das erfahren Sie in dieser Ausgabe!

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