Risiko der weltweiten Verschuldung

Die weltweite Verschuldung nimmt immer mehr zu. Das Minus wird immer größer. Das Fatale: Die Schulden wachsen schneller als die Wirtschaft und nur die niedrigen Zinsen bewahren die Welt vor dem Kollaps. Turbulenzen seien daher vorprogrammiert und die Krise kommt meist dann, wenn keiner damit rechnet, sagt der Analyst Eberhardt Unger. Ach ja, wäre schön wenn das doch mehrere Ökonomen endlich begreifen und zugeben würden!

Risiko der weltweiten Verschuldung

Risiko der weltweiten Verschuldung

Die alarmierenden Stimmen gehen seit Jahren zurück. Ein Gewohnheitsphänomen? Nur noch wenige warnen vor der ausufernden Welt-Verschuldung. Eberhardt Unger schon. Der Volkswirt des unabhängigen Analysehauses Fairesearch sieht den weiter steigenden Schuldenberg mit großer Sorge. „Der Schuldenberg wächst schneller als die Wirtschaft“, sagt Unger. „Eine derartig maßlose Schuldenanhäufung wie gegenwärtig in der ganzen Welt hat es in der Geschichte vermutlich noch nie gegeben“ und er bestätigt damit das, was die Inflationsschutzbrief-Redaktion schon seit vielen Jahren kritisiert.

Schulden auf Rekordniveau

03.09.2016: Derzeit dürfte die weltweite Verschuldung weit über 200 Billionen Dollar liegen, rechnet der Volkswirt vor. Eine Studie von McKinsey hatte Mitte 2014 einen Schuldenstand von 199 Billionen oder 286 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung errechnet. Ausgehend von dieser Grundlage komme man bei einer unterstellten Wachstumsrate von jährlich rund fünf Prozent heute auf 220 Billionen.

Die Schuldenberge der einzelnen Länder sind beträchtlich. Eine der höchsten Quoten hat Japan mit über 500 Prozent. Dabei sind die Schulden des Staates, der Unternehmen und der Privathaushalte zusammengerechnet. Das ist deshalb wichtig, weil niedrige Staatsschulden wenig nützen, wenn Haushalte oder Unternehmen kurz vor dem finanziellen Kollaps stehen.

Turbulenzen voraus

„Global gesehen hat eine derartige Verschuldung wie gegenwärtig schon immer zu einer neuen Krise geführt, wie die Geschichte zeigt„, sagt Unger und spielt damit auf die Kriege im letzten Jahrhundert an.

Die Notenbanken würden zwar mit ihrer ultra-expansiven Geldpolitik ihr Bestes geben, doch sind die Möglichkeiten der Geldpolitik nicht grenzenlos, wenn Reformen ausbleiben. Statt Reformen umzusetzen bauen die Länder Schulden auf statt ab. „Die wichtigste Folgerung ist, sicherheitshalber mit Turbulenzen zu rechnen“, sagt Unger. „Sie kommen in der Regel in einem Augenblick, wenn kaum jemand damit rechnet.“ Es sei kein Wunder, dass Gold in der ganzen Welt wieder stärker nachgefragt werde. „An den Märkten für Edelmetalle ist die Wende bereits vollzogen. Der Preisanstieg steht erst am Anfang.“

Geldreform erforderlich

Es ist zwar beruhigend zu sehen, dass immer mehr Menschen verstehen, dass das herrschende Geldsystem zu Überschuldung führt und das Geldsystem reformiert werden muss.  Dass sich das Problem ohne Geldreform aber nicht mehr entschärfen sondern nur noch hinauszögern lässt, wird nur verstehen, wer sich mit der fatalen Hebelwirkung des Zinseszinseffekts auseinandersetzt. Jedoch ist es allein mit der Erkenntnis nicht getan, denn eine Lösung wird es nur geben, wenn immer mehr Menschen für eine Geldreform eintreten. Denn auch diejenigen, die bisher von dem herrschenden Geldsystem profitieren, werden verlieren, wenn es nicht reformiert wird.

Der Artikel erschien in Auszügen auch unter: Risikofaktor Weltverschuldung