Geldschöpfung: Prof. Richard Werner widerlegt Mainstream-Theorien

Der an der Universität von Southampton lehrende Professor für internationales Bankwesen, Prof. Dr. Richard Werner, hat in einer eigenen Studie die herrschenden Geldsystem-Theorien, wie die Finanzintermediär-Theorie, wonach Banken nur Vermittler des Geldes wären, sowie die Teilreserve-Theorie, wonach Banken nur im Zusammenspiel mit anderen Banken Geld schöpfen könnten, widerlegt. Prof. Richard Werner hat mit seiner Studie nunmehr endgültig das bewiesen, woran viele Geldsystem-Kritiker nie gezweifelt haben. Hiernach verleihen Banken kein Geld, sondern jede einzelne Bank schöpft – unabhängig von anderen Banken – Geld durch die Kreditvergabe quasi aus dem Nichts (Kredit-Geldschöpfung). Diese nunmehr nicht mehr widerlegbare Tatsache wurde bisher als die Kreditschöpfungstheorie bezeichnet und von den allermeisten Mainstream-Wissenschaftlern als abwegig angesehen. Das hat die Inflationsschutzbrief-Redaktion seit 2010 immer wieder kritisiert.

Prof. Richard Werner: Studie über Geldschöpfung wiederlegt Meanstream-Theorien

Die Studie von Prof. Richard Werner präsentiert den ersten empirischen Beweis in der Geschichte, das Banken Geld aus dem Nichts schaffen. Die Bankenkrise seit 2008 hat das Interesse an diesem Thema wieder neu aufleben lassen, aber die Frage nach der Geldschöpfung nicht abschließend wissenschaftlich geklärt, sagt Richard Werner. Die Fachliteratur kannte bisher drei Hypothesen. Nach der Finanzintermediär-Theorie sind Banken lediglich Vermittler wie andere Finanzinstitutionen, die keine Banken sind; demnach sammeln sie Einlagen, welche sie dann als Kredite weiter verleihen würden. Nach der Teilreserve-Theorie sind Banken bloße Finanzvermittler, die einzeln betrachtet kein Geld schöpfen könnten, während sie das im systemischen Zusammenspiel aller Banken letztendlich doch tun würden. Eine dritte Theorie ging bisher davon aus, dass jede einzelne Bank Geld „aus dem Nichts“ schaffen kann und zwar indem sie Kredit vergibt (Kreditschöpfungs-Theorie). Die Frage, welche der Theorien richtig ist, hat weitreichende Folgen für Wissenschaft und Politik. Überraschenderweise gab es trotz des langjährigen Streits um die richtige Geldsystem-Theorie bis heute keine Studie, die alle drei Theorien empirisch überprüft hat. Diesen Beitrag hat nun die vorliegende Studie von Richard Werner geleistet.

Prof. Richard Werner widerlegt die Mainstream-Theorien

Durch einen empirischen Test, in welchem das Geld von einer kooperationsbereiten Bank geliehen wurde, konnte während der Überwachung der internen Aufzeichnungen ermittelt werden, ob im Prozess der Kreditvergabe von anderen Konten innerhalb oder außerhalb der Bank Mittel transferiert oder ob diese neu geschaffen wurden. Die Studie von Richard Werner stellt zum ersten Mal empirisch unzweifelhaft fest, dass einzelne Banken Geld „wie durch Zauberei“ aus dem Nichts schaffen. Damit ist die Kreditschöpfungstheorie durch die Studie von Prof. Richard Werner bewiesen, die weit verbreiteten Geldsystem-Theorien, Finanzintermediär-Theorie und Teilreserve-Theorie, hingegen widerlegt.

In der Studie untersuchte Prof. Richard Werner auch wie es dazu kommen konnte, dass sowohl die Finanzintermediär-Theorie als auch die Teilreserve-Theorie anstelle der Kreditschöpfungstheorie zu den an Universitäten weit verbreiteten Geldsystem-Theorien wurden. Offensichtlich konnten führende Geldsystem-Wissenschaftler immer wieder von ihrer vormals gefassten Überzeugung von der Kreditschöpfungstheorie abgebracht werden. Das führte soweit, wie Richard A. Werner in der Studie beschreibt, dass sogar so berühmt gewordene Forscher wie Johm Maynard Keynes, die Kreditschöpfungstheorie entgegen eigener früherer Veröffentlichungen später vehement bestritten. Ob dieser Sinneswandel freiwillig geschah oder erzwungen wurde, konnte in der Studie von Prof. Richard Werner jedoch nicht abschließend geklärt werden.

Richard Werner beweist die Kreditschöpfungstheorie

Bis 2008 ist die Kreditschöpfungstheorie aus der öffentlichen Debatte weitgehend verschwunden, da ihre Verfechter über viele Jahrzehnte öffentlich verunglimpft, verleumdet und sogar mit Bezeichnungen wie „Spinner“, „Phrasendrescher“, „Agitatoren“, „Populisten“ und „Verschworungstheoretiker“ gebrandmarkt wurden, so Richard Werner. Auch nach dem Ausbruch der Banken- und Finanzkrise in 2008 wurde versucht diese Propaganda aufrecht zu erhalten, jedoch haben immer neue Skandale aus der Bankenwelt dazu beigetragen, dass die Öffentlichkeit kritischer wurde und die Finanzbranche Vertrauen und Einfluss eingebüßt hat. Ein Umstand, der es sowohl den Verfechtern der Kreditschöpfungstheorie als auch den anderen Geldsystem-Kritikern ermöglichte, sich in der Öffentlichkeit zunehmend Gehör zu verschaffen. Hier mehr zu den Themen  Richard Werner, Geldsystem und Geldschöpfung.

Die gesamte Studie von Prof. Richard Werner jetzt als PDF lesen…