US-Geopolitik gegen Saudi-Arabien und Russland

Die USA bleiben ihrer Geopolitik im Nahen und Mittleren Osten offensichtlich treu und belasten jetzt auch Saudi-Arabien mit schweren Vorwürfen hinsichtlich der Anschläge vom 11. September 2001. Ein Geheimbericht soll auf 28 Seiten die finanzielle Unterstützung der Terroristen durch die Saudis belegen. Ist Saudi-Arabien das nächste Land dem ein Regime-Change wie im Irak und Syrien droht und welche Folgen hat das für Russland?

9/11 Geheimbericht: US-Geopolitik gegen Saudi-Arabien und Russland

Die Geschichte zum 11. September 2001 geht offenbar in eine neue Phase über. Die Schuld wird jetzt nicht mehr Osama bin Laden, sondern nunmehr der Regierung Saudi-Arabiens zugeschoben. Es kursieren 28 Seiten eines geheimen Berichtes zu 9/11, aus dem angeblich hervorgehen soll, dass die Regierung Saudi-Arabiens den Entführern der Flugzeuge finanzielle Unterstützung gewährt habe. Doch es ist nicht davon auszugehen, dass die ehemalige Bush- oder die amtierende Obama-Regierung den als geheim eingestuften Bericht jemals in vollem Umfang öffentlich machen werden, weil sie damit ganz offensichtlich die US-Regierungen und ihre Geopolitik in ein schlechtes Licht rücken würden. Das schrieb kürzlich der den US-Kongress regelmäßig beratende Wirtschaftsprofessor, Paul Craig Roberts, der stellvertretender US-Finanzminister in der Reagan-Administration sowie Mitherausgeber des Wall-Street-Journal war.

US-Geheimbericht: Saudis finanzierten 9/11

Die wenigen Kongress-Abgeordneten, denen bisher erlaubt wurde, Auszüge aus dem 9/11-Geheimbericht unter Überwachung einzusehen, wurden zur Verschwiegenheit verpflichtet. Hintergrund der Einsichtnahme ist ein Gesetz, das der US-Kongress verabschieden will, damit die Geschädigten der Anschläge von 9/11 gegen Saudi-Arabien klagen können. Gegen dieses als „Justice Against Sponsors of Terrorism Act“ bezeichnete Gesetz hat US-Präsident Barack Obama bereits sein Veto ankündigt. Das hat viele der Geschädigten sehr verärgert und auch herbe Kritik erzeugt.

Was steckt hinter der Gesetzesinitiative? Es ist kein Geheimnis, dass das Vertrauen der Öffentlichkeit in die offizielle Version zu 9/11 massiv erschüttert ist. Verantwortlich dafür sind die vielen Experten, welche die offizielle Version der Bush-Regierung und der 9/11-Kommission zunehmend in Frage stellen.

Video 9/11-Geheimbericht: Saudi-Arabien soll Terroristen finanziert haben (US-Geopolitik)

Haben die Saudis als Verbündeter der USA ausgedient?

Um der wachsenden Skepsis der US-Bevölkerung gegenüber der offiziellen Version zu den Anschlägen vom 11. September 2001 und dem Vorwurf einer Beteiligung der Bush-Administration zu begegnen, scheint die US-Regierung den ehemaligen Verbündeten Saudi-Arabien nun zu opfern und als neuen Täter zu präsentieren. Auf diese Weise könnte die amerikanische Bevölkerung gegen die Saudis aufgehetzt werden. Paul Craig Roberts befürchtet sogar, dass die USA einen weiteren Angriffskrieg gegen Saudi-Arabien unter falscher Flagge wie gegen Afghanistan und den Irak führen werden. Ein Ziel, das die Neocons schon früher auf ihrer Agenda hatten, um die völlige Kontolle über den Mittleren Osten und das Öl zu bekommen.

Bislang gibt es noch keine offiziellen Erklärungen dafür, weshalb Saudi-Arabien – dessen politische Führung über langjährige Beziehungen zu Washington und der Familie Bush verfügt – irgendein Interesse daran gehabt haben sollte, als Terrorhelfer auf amerikanischem Boden zu fungieren.

Die Saudis und die USA bilden seit den 1970er Jahren eine Allianz, welche die Versorgung der USA mit Öl und Gas und im Gegenzug den militärischen Schutz Saudi-Arabiens sichert. Die politische Führung Saudi-Arabiens kann deshalb kein Interesse daran gehabt haben, den eigenen Verbündeten derart gegen sich aufzubringen, zumal sich die finanzielle Unterstützung der 9/11-Terroristen vor den technisch am besten ausgerüsteten Geheimdiensten der Welt kaum auf Dauer geheim halten lässt. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Saudis durch ihre militärische Abhängigkeit von den Neocons dazu verleitet wurden, für 9/11 die Flugzeugentführer zu stellen, um die wirklichen Drahtzieher der Anschläge im Verborgenen zu halten. Die Saudis mussten sich damals wie heute das Wohlwollen der US-Regierung verdienen, weshalb sie gegenwärtig im Interesse der USA auch einen Stellvertreterkrieg gegen den Jemen führen. Doch die Vorwürfe zu 9/11 deuten darauf hin, dass Saudi-Arabien als Verbündeter ausgedient und als neuer Feind offensichtlich einen höheren Nutzen hat.

Wollen die USA den Regime-Change in Saudi-Arabien?

Katib Al-Shammari, ein saudischer Rechtsexperte, erklärte kürzlich in einem Beitrag der Tageszeitung Al-Hayat, dass es die USA selbst gewesen seien, welche die Anschläge von 9/11 geplant und ausgeführt hätten, um die eigene Hegemonialmacht über den Mittleren Osten zu stärken.

In gleicher Weise habe die US-Führung die Schuld für 9/11 immer wieder anderen Tätern in die Schuhe geschoben, je nachdem welche geopolitischen Ziele Washington zu unterschiedlichen Zeitpunkten gerade verfolgte. Zuerst sei es Saddam Hussein und der Irak gewesen, der auch Atomwaffen besessen haben soll, die nach dem Einmarsch nie gefunden wurden. Später waren es die Taliban in Afghanistan und anschließend  Osama bin Laden und Al-Qaida. Zuletzt machte ein New Yorker Gericht sogar den Iran für die Tat verantwortlich. Nun wird plötzlich Saudi-Arabien diese unrühmliche Rolle aufgedrückt. Die Amerikaner, so Al-Shammari weiter, seien Meister darin, wenn es den eigenen Interessen dient, mit neuen und fragwürdigen Indizien und Dokumenten aufzuwarten und über die Weltpresse zu verbreiten.

Die USA behaupten dabei stets über Beweise zu verfügen, die jedoch nur aus Indizien bestehen, die sie durch Geheindienstoperationen und ihre vielschichtige und häufig wechselnde Geopolitik selbst geschaffen hätten. Die amerikanische Bevölkerung könnte sich ein wesentlich objektiveres Bild von der Geopolitik der eigenen Regierung machen, wenn sie zur Meinungsbildung mehr ausländische Medien – die nicht von US-Medienkonzernen beherrscht werden – zur Kenntnis nehmen würde.

Geopolitik: Erst Saudi-Arabien dann Russland?

Die neue Haltung gegenüber Saudi-Arabien dürfte vor allem damit zusammenhängen, dass die USA gegen Russland einen neuen Kalten Krieg betreiben und zu diesem Zweck einerseits die Wirtschaftssanktionen aufrecht erhalten und andererseits den Ölpreis gezielt senken, nachdem sich Russland vor allem durch Öl- und Gas-Exporte finanziert. Vor diesem Hintergrund ist auch die Beendigung der Sanktionen des Westens gegen den Iran zu sehen, der dadurch wieder Öl exportieren kann. Infolgedessen steigt das Angebot am Markt, wohingegen der Ölpreis weiter niedrig bleibt bzw. sinkt. Dadurch ist auch Saudi-Arabien gezwungen immer mehr Öl auf den Markt zu bringen. Ein Unterbietungswettbewerb ist die Folge, der insbesondere die ohnehin angespannte Situation zwischen den moslemischen Erzfeinden Saudi-Arabien (wahabitische Sunniten) und Iran (Schiiten) verstärkt. Ein niedriger Ölpreis belastet besonders die Erträge Saudi-Arabiens und Russlands, was die finanziellen Reserven beider Staaten erheblich schwächt. Zudem wird Russland zur Aufrüstung gezwungen, da die NATO unter Führung der USA an den Grenzen Europas neue Truppen stationiert und ihre Atomwaffen erneuert.

Indem die USA den Saudis jetzt die Schuld an 9/11 zuschieben, werden Klagen vor US-Gerichten möglich, was die finanzielle Lage Saudi-Arabiens neben dem niedrigen Ölpreis weiter belastet. Die Saudis hatten für diesen Fall bereits gedroht, 750 Milliarden US-Dollar, die sie an Reserven halten, auf den Markt zu werfen. Nachdem jedoch die Schadenersatzforderungen, die an US-Gerichten verhängt werden, weltweit die höchsten aber auch die fragwürdigsten sind, ist es durchaus denkbar, dass bei über 3.000 Todesopfern und über 10.000 gesundheitlich geschädigten Menschen infolge von 9/11 leicht 750 Milliarden Dollar an Schadenersatzansprüchen festgestellt werden. Der Verlust eines derart hohen Geldbetrages könnte zu einer innenpolitischen Destabilisierung und letztendlich zu einem Regime-Change in Saudi-Arabien führen. Ersten Gerüchten zufolge, soll das saudische Regime bereits intensive Vorbereitungen für ein Exil treffen. Das Dollar-Imperium würde seine Machtposition durch diesen Regime-Change erheblich festigen.

Ein erster aber deutlicher Schritt zur wirtschaftlichen Schwächung Saudi-Arabiens ist seit einigen Wochen zu beobachten: Hedgefonds und Banken – besonders aus den USA – wetten mit Termingeschäften auf eine Abwertung des Rial. Die saudische Zentralbank SAMA hat deshalb in einem Rundschreiben mitgeteilt, dass ab sofort Finanz-Produkte verboten werden, die es ausländischen Spekulanten ermöglichen, auf eine Abwertung der Landeswährung Rial zu spekulieren.

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US-Geopolitik gegen Saudi-Arabien und Russland
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Geheimbericht zu 9/11: Ist Saudi-Arabien das nächste Land dem ein Regime-Change wie im Irak und Syrien droht und welche Folgen hat das für Russland?
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