Inflationsschutzbrief Ausgabe 9 / 2014: Draghi macht EZB zur Mülldeponie

Ausgabe 9/2014
Inflationsschutzbrief Ausgabe  9/2014

In der Ausgabe 9/2014 behandelt der Inflationsschutzbrief die Themen: Geldpolitik – Strafzinsen für Banken die Geld bei der EZB parken, Mario Draghi’s Kampf gegen die Wirtschaftskrise im Euro-Raum, Angst der EZB vor Deflation, schwacher Euro das Ziel. Die Ausgabe informiert auch über die Verbriefung von Krediten, wichtige Gründe für Edelmetalle (wie Gold und Silber) und die Wertsentwicklung unserer Anlagestrategien.

Draghi’s EZB wird Mülldeponie

Auszug: Es ist ein verzweifelter Kampf, den die EZB gegen die Wirtschaftskrise im Euro-Raum führt. Sie lockert mit diesen Maßnahmen ihre ohnehin extrem laxe Geldpolitik noch weiter und flutet die Märkte mit Milliarden. Mit der weiteren Lockerung der Geldpolitik nähert sich die EZB immer mehr der sich in privater Hand befindlichen US-Notenbank FED an. Zugleich löst sie sich vom Vorbild der Bundesbank, die es nie als ihre Aufgabe sah, die Konjunktur anzukurbeln. Zu diesem Zweck führt die EZB jetzt Strafzinsen für Banken ein, die Geld bei ihr parken.

Europas Wirtschaft ist im zweiten Quartal nicht mehr gewachsen. Die Aussichten für die kommenden Quartale sind schlecht – und könnten sich auch wegen der Russland-Sanktionen noch weiter verfinstern. Zudem wächst in der EZB die Angst vor Deflation (siehe ausführlichen Bericht über die Deflationsangst der EZB in Ausgabe 6/2014). Mario Draghi, der frühere Vize-Präsident von Goldman-Sachs sagte: „Der EZB-Rat habe lange überlegt, ob man die Deflationsgefahr in aller Schärfe thematisieren sollte und hat sich am Ende dafür entschieden.“

Mit mehreren Aktionen will die EZB die lahmende Wirtschaft in der Eurozone auf Trab bringen und ein Abrutschen in eine Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen, schrumpfenden Investitionen und Löhnen – Deflation genannt – verhindern. Überraschend klar warnte Draghi davor, dass sich die Krise in den Köpfen festsetzen und eine Angst vor Deflation die Abwärtsfahrt beschleunigen könnte.

Bei den Leitzinsen hat die Europäische Zentralbank im Prinzip keinen Spielraum mehr nach unten. Damit bleibt ihr nur noch Anleihen, also Schulden, zu kaufen und damit weitere Liquidität in die Märkte zu pumpen. Deshalb wird die EZB demnächst damit beginnen, sogenannte Kreditverbriefungen („Asset Backed Securities“, kurz ABS) sowie Pfandbriefe aufzukaufen. Das soll dafür sorgen, dass Banken wieder großzügiger Darlehen vergeben – die Risiken würden praktisch von der Zentralbank übernommen, die damit zur Mülldeponie (Bad-Bank) von Staaten und Banken verkommt. Warum mit diesem Schritt nur Zeit gekauft wird, lesen Sie in dieser Ausgabe!

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