FED: Yellen will die Zinsen schneller anheben

Die US-Notenbank Federal Reserve (FED) erhöht die Zinsen erwartungsgemäß um 0,25 Prozent. Nach der ersten Zinserhöhung im Dezember 2015 ist das die zweite Anhebung seit der Finanzkrise in 2008. Für 2017 sind weitere Erhöhungen des Leitzinses geplant. Die amerikanische Notenbank reagiert damit auch auf die Pläne des designierten US-Präsidenten Donald Trump, der die US-Wirtschaft durch Steuersenkungen und Investitionen in die Infrastruktur massiv ankurbeln will.

FED: Yellen will Zinsen schneller anheben

15.12.2016: Die amerikanische Notenbank Fed bleibt ihrer bisherigen Linie treu und hebt den Leitzins nach der ersten Erhöhung im Dezember 2015 erneut um 0,25 Prozent an. Damit liegt die sogenannte Federal Fund Rate nun zwischen 0,5 und 0,75 Prozent.

Zinserhöhung entspricht der Wirtschaftsentwicklung

Wie FED-Chefin Janet Yellen mitteilte, ist die amerikanische Wirtschaft in einer ausreichend guten Verfassung, um auch mit den etwas höheren Zinsen zurecht zu kommen. Nach Yellen seien deutliche Fortschritte hin zu dem Ziel der Vollbeschäftigung und zu einer Inflation von zwei Prozent gemacht worden. Zuletzt war die offizielle Arbeitslosenquote kurzfristig auf einen neuen Tiefststand von 4,6 Prozent gefallen, womit die Notenbank ihr erklärtes Ziel der Vollbeschäftigung scheinbar erreicht hat, obwohl die wahre Arbeitslosenquote viel höher liegt.

FED: Weitere Zinserhöhungen in 2017 geplant

Die Währungshüter erwarten nun laut eigenen Prognosen für 2017 drei weitere Zinserhöhungen. Im September 2016 hatten sie noch zwei Anhebungen geplant. Damit setzt sie ihren Kurs fort, die Geldpolitik nach der Finanzkrise wieder zu normalisieren. Vorausgegangen waren Jahre der ultralockeren Liquidität, mit dem Ziel, die US-Konjunktur wieder zu beleben.

Janet Yellen erwartet den Leitzins bis Ende 2017 bei 1,4 Prozent, Ende 2018 bei 2,1 Prozent und Ende 2019 bei 2,9 Prozent. Zu der Frage, ob die beschleunigte Normalisierung eine Folge des Wahlsieges von Donald Trump sei, wollte sich Yellen auf einer Pressekonferenz nicht äußern. Die Zinserhöhung sei der Tatsache geschuldet, dass die Wirtschaft deutliche Fortschritte gemacht habe, so Yellen.

Trumps Politik könnte höhere Zinsen erfordern

Viele Anleger rechnen seit dem Wahlsieg von Donald Trump zum US- Präsidenten mit einer deutlichen Erhöhung der Staatsausgaben. Trump wolle bis zu einer halben Billion Dollar einsetzen, um die marode Infrastruktur der USA zu erneuern und die Wirtschaft kurzfristig im Schwung zu bringen. Diese Erwartung führt schon jetzt zu steigenden Zinsen an den Kapitalmärkten und wird sich auch auf die Preise niederschlagen.

Auch einige Notenbanker des Offenmarktausschusses der FED scheinen diese Erwartung zu teilen, denn sie erwarten, dass das von Trump geplante Konjunkturprogramm der amerikanischen Wirtschaft mehr Schub verleihen wird und damit auch die Inflation steigen lässt. Die US-Notenbank (FED) will aber auf jeden Fall verhindern, dass die Inflation über das angestrebte Inflationsziel von 2 Prozent hinausschießt. Yellen betonte auf der Pressekonferenz mehrmals, dass sie dieses Inflationsziel einhalten wolle.

Die Absicht der FED, bereits 2016 die Zinsen anzuheben, habe die Notenbank fallen lassen, nachdem die Entwicklung der Weltwirtschaft hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei und Investoren große Geldbeträge gehortet hätten. Die amerikanische Zinspolitik hat vor allem in Entwicklungsländern große Auswirkungen, weil dort viele Geschäfte in der Weltleitwährung US-Dollar abgewickelt werden und viele Schulden in US-Dollar aufgenommen wurden.

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FED: Yellen will die Zinsen schneller anheben
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Die US-Notenbank Federal Reserve (FED) erhöht die Zinsen um 0,25 %. Nach der ersten Zinserhöhung in 2015 ist das die zweite Anhebung seit der Finanzkrise.
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